Einbindung elektronischer Tarifdaten nach dem PKM-Standard des VDV

Sie wollen Ihre Nahverkehrstarife und Abläufe mit Hilfe des geräteunabhängigen PKM-Standards abbilden und verarbeiten?
Der Einsatz von Produkt- und Kontrollmodulen (PKM) bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber den heutigen Verfahren der Tarifdatenbereitstellung und ermöglicht Tarif- oder Algorithmus-Änderungen der Kontrolle oder des Angebots über verschiedene Vertriebswege. Wir haben die PKM-Spezifikation bereits umgesetzt und helfen auch gerne Ihnen dabei.

Die Einführung des PKM Standards bietet:

  • Standardisierte und datengesteuerte Konfiguration von Vertriebs- und Kontrolltechnik
  • Einheitliche Beschreibung von Tarifen (Tarifdaten und Tariflogik)
  • Vollständige und konsistente Datenspeicherung an einer Stelle (mit prüfbaren Verantwortlichkeiten)
  • Tarifneutrale und langlebige Gerätesoftware mit geringeren Testaufwendungen
  • Minimierter Anpassungsaufwand auf Geräteseite

Tarifmodule nach PKM

Der geräteunabhängige Standard zur elektronischen Abbildung und Verarbeitung von Tarifen

Das Tarifmodul nach PKM, bisher bekannt als Produkt- und Kontrollmodul, ist ein Bestandteil des offenen Daten- und Schnittstellen-Standards im (((eTicket-Deutschland. Es bietet die Möglichkeit, beliebige Tarife des Öffentlichen Personenverkehrs standardisiert abzubilden und ermöglicht eine zentrale, einheitliche und flexible Datenversorgung der Vertriebssysteme (z. B. Fahrausweisautomaten) und Kontrollgeräte (z. B. Einstiegskontrollterminals) mit Tarif- und Kontrolldatensätzen.

Der heutige IST-Zustand im ÖPV

Nicht alle Verkehrsverbünde nutzen bei der Einführung und Umsetzung vom elektronischen Ticketing den heutigen Standard der Produkt-und Kontrollmodule. Demnach finden wir in Verbünden immer noch die unterschiedlichsten Formen der Datenbereitstellung von Produkt und-und Kontrollregeln. Vorzufinden sind gleiche Tarife mit abweichenden Beschreibungen, nicht standardisierte Datenstrukturen, ungenaue und unvollständige Vorgaben für die Integration der Daten in die Softwaresysteme als auch unterschiedliche Implementierungsmethoden der Daten in die heterogene Systemlandschaft.

Die Bedeutung von Produkt- und Kontrollmodulen

Das rollenneutrale Tarifmodul nach PKM besteht aus zwei Modulen, die den Prozess zwischen Vertrieb und Kontrolle von Tarifprodukten gestalten. Diese sind das Produkt- und Kontrollmodul. Das Produktmodul definiert im Wesentlichen die Tarife und Produkte, welche vom Kontrollmodul schlussendlich kontrolliert und auf Gültigkeit überprüft werden.

Gegenstand der Spezifikation des „Produktmoduls“ ist die Umsetzung eines Tarifsortiments in formale, maschinenlesbare Datenstrukturen. Diese Produktmodule enthalten somit hauptsächlich alle für den Verkauf erforderlichen tarifbezogenen Informationen. Die am Verkaufsgerät über den Kunden- oder Mitarbeiterdialog ermittelten und ggf. aus dem Nutzermedium ausgelesenen Daten dienen der Bestimmung des gewünschten Tarifproduktes.

Die Kontrolle und Sicherheitsprüfung von elektronischen Fahrberechtigungen erfolgt durch personalbediente Kontrollgeräte wie beispielsweise unserem Handverkaufsterminal kt 0127 oder unseren Einstiegskontrollsystemen kt 0113 & kt 0114. Die aus dem Nutzermedium ausgelesenen Daten unter Nutzung von Kontrollmodulen beinhalten alle für eine manuelle oder automatisierte Kontrolle erforderlichen tarifbezogenen Informationen.

Wir sprechen PKM!

krauth technology GmbH greift auf eine umfangreiche Erfahrung in der Bereitstellung von PKM fähigen Geräten zu. Speziell bei der Festlegung der Geräteschnittstelle und der Umsetzung von Sonderlösungen stehen wir als Systemhersteller unseren Kunden beratend zu Seite, um mögliche Fehler in der Umsetzung zu vermeiden und die Projektrealisierung zu beschleunigen.

So haben wir bereits in 2019 die ersten mit Produktmodulen versorgten Verkaufsgeräte für einen Kunden in Betrieb genommen. Die beschriebenen Systeme verkaufen mehrere Tarife gleichzeitig und bieten ein sehr modernes Bedienerlebnis. Im Laufe der Entwicklung des Systems wurde die Softwarearchitektur unserer Geräte an die neuen Anforderungen angepasst, ohne den klassischen Ansatz aus den Augen zu verlieren. Um die eingebaute Performance-Schwäche bei interpretierender Nutzung der XML-Daten zu umgehen, wurde ein „PKM-Compiler“ entwickelt. Dieser „übersetzt“ ein beliebiges PK-Modul in eine optimierte Programmiersprache und bietet damit ein besseres Bedienerlebnis. Die geräteseitige und standardisierte Funktionsbibliothek ist implementiert und durch Testabdeckung nachweislich geprüft.

Mit dem Ziel, einen HUSST zu PKM-Konverter zu schaffen, bringen wir uns im Rahmen eines gemeinsamen Projektes mit anderen Partnern aus dem öffentlichen Verkehr ein. Der Konverter soll einen leicht verständlichen Übergang zwischen der Welt der klassischen Tarifabbildungen und PKM ermöglichen.

Durch mehrere Projekte haben wir bereits umfangreiche Erfahrungen mit Produktmodulen für stationäre und mobile Verkaufsautomaten gesammelt, welche in komplexen Tarifumgebungen mit mehreren Verkehrsverbünden und der Deutschen Bahn betrieben werden.

Vorteile der Einführung eines Tarifmoduls nach PKM

Die Einführung eines Tarifmoduls nach PKM bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber den heutigen Verfahren der Tarifdatenbereitstellung. Hierzu gehören neben der einheitlichen Beschreibung von Tarifen (Tarifdaten und Tariflogik), eine zentrale Datenverwaltung-, Pflege und Verteilung. Hierdurch können einheitliche und schnell zu aktualisierende Datenstände auch in heterogenen Vertriebs- und Kontrollinfrastrukturen realisiert werden. Durch die damit verbundene Möglichkeit, tarifneutrale Gerätesoftware zu erstellen, sinken die Testaufwendungen und tarifliche Veränderungen können schneller umgesetzt werden. Auch laufende Anpassungen der Tarifdaten können durch die einmalige Implementierung der Logik der Tarifmodule nach PKM in Hintergrundsystemen und der Gerätesoftware minimiert werden.

Klassische vs. PKM-basierte Geräteversorgung

Die Möglichkeiten des PKM werden alternativ zu den klassischen Eigenschaften abgestimmt und implementiert. Bei einer Migration von klassischer Versorgung zur PKM-basierten Versorgung können Bestandteile der Bedienoberfläche wiederverwendet werden.

Wurde für die klassische Versorgung auf die Erstbereitstellung der Tarif-, Angebots und Darstellungsdaten des Systemherstellers zurückgegriffen, so kommt bei einer PKM-basierten Versorgung die Dienstleistung eines Drittherstellers und dessen PKM-Editor zum Einsatz. Die für das PKM notwendige individuelle Geräteschnittstelle muss zwischen Hersteller, Betreiber und Bereitsteller der PKM-Daten abgestimmt werden.

Verkehrsunternehmen in der Rolle des Kundenvertragspartners und Dienstleisters

Mit der Implementierung von Tarifmodulen nach PKM verschiebt sich im Vergleich zu traditionellen Lösungen die Zuständigkeit für die Abbildung der Tarife und der passenden Angebots- oder Kontrollabläufe: Weg vom Systemlieferanten wieder hin zum Betreiber. Das ermöglicht mehr Freiheiten für das Verkehrsunternehmen beim Betrieb seines Systems.

Sollten Verkehrsverbünde (=Produktverantwortliche(PV)) ihre Tarife nur noch als Tarifmodul (PV-TM) anliefern, ist der Betreiber (=Kundenvertragspartner (KVP)), bzw. Dienstleiter (DL)) gezwungen, solche Lösungen zu nutzen. Dann müssen die Tarifmodule durch ein rollenneutrales bzw. DL-/KVP-TM ergänzt werden. Mischlösungen mit traditionellen und als PKM bereitgestellten Tarifen sind in der Umsetzung problematisch.

Technische & fachliche Schnittstellen

Damit PKM auf den Zielsystemen genutzt werden kann, müssen die Inhalte der zugrunde liegenden XML-Daten auf dem Zielsystem geeignet umgesetzt werden. Dadurch können die geplanten Abläufe über die technische Schnittstelle, die durch die PKM-Spezifikation definiert wurde, mit dem Zielsystem kommunizieren.

Die fachliche Schnittstelle muss projekt- und geräte-spezifisch mittels Spezifikation der Geräteschnittstelle abgestimmt und implementiert werden. Diese Schnittstelle dient als abgestimmter „Vertrag“ zwischen den Möglichkeiten und Fähigkeiten der Geräte und des nutzenden Tarifmoduls. Im Speziellen kann das sein:

  • Schnittstellen zu Bediendialogen
  • Schnittstellen zu spezieller Gerätesteuerung
  • Schnittstellen zur Protokollierung oder Datenregistrierung
  • Schnittstellen zu eventuell genutzten Fremdalgorithmen
  • Schnittstellen zu nicht Kernapplikations-konformen Kontrollgeräten

Bereitstellung von PKM-fähigen Geräten

krauth technology unterstützt PKM auf allen aktuellen Kontroll- und Verkaufsgeräten und Applikationen einschließlich der versorgenden Hintergrundsysteme. Ein spezieller Übersetzer übersetzt die PKM-Daten in der Vorbereitung auf einen effizienten und kompakten Ablaufcode für die Zielgeräte. Dadurch wird das zeitaufwendige Interpretieren der PKM-XML-Daten zur Laufzeit vermieden.